Was sei eigentlich der Böhmische Löwe?

Ab dem Jahre 1993 überreichter tschechischer Filmjahrespreis, initialisiert durch Bedarf die kreativen B emühungen der inländischen Filmgestaltung und Filmdistribution zu prämieren. Feierliche Übergabe der Böhmischen Löwen findet immer am Umbruch Februars und Märzes des folgenden Jahres in Prager Lucerna statt, wobei dieser Veranstaltung die Ehrung der drei nominierten Gestalter in jeder Kategorie vorangeht. In Hauptkategorien sind alle tschechischen und Koproduktionsganzabendfilme vertretet, die in den Kinos der Tschechischen Republik im Laufe eines Kalenderjahres ihre Prämiere hatten. Prämiert wird auch der beste ausländische Film, der im erwähnten Zeitraum in ÈR herausgebracht worden war.

Die Filme wurden in den ersten zwei Jahren von einer Fachjury von 100 Mitgliedern, in die Filmgestalter, Filmkritiker, Publizisten und Produzenten vertretet waren. Seit 1995 besteht die Jury aus Mitgliedern der Tschechischen Film- und Fernsehakademie (ÈFTA). Einen der Preise entscheiden die Zuschauer durch ihre Besucherzahl - zuschauererfolgreicher Film in der ÈR im erwähntem Zeitraum angeführt. Offizielles, mit allen Jahrespreisen verbundenes Siegeszeichen ist die Kristallstatuette "BÖHMISCHER LÖWE".

Der geistige Vater des ganzen Projektes "Böhmischer Löwe" sei Regisseur und Produzent Petr Vachler, der Inhaber und Direktor der Gesellschaft VAC, der zur Zeit auch ausübender Direktor der ÈFTA und ein Mitglied des Vorstandes ist.

Mehr von den vergangenen Jahrgängen der ÈFTA, VAC u. ä. können Sie von den Seiten www.vac.czerfahren, von denen auch die vorstehenden Informationen in dieser Kategorie stammen.


Wie wird der Böhmischer Löwe geboren?

Bevor die Statuetten im Schein der Reflektoren auf der Bühne der Prager Lucerna erstrahlen und die übergebende Person den Namen des Siegers abliest und sich der Löwe in den Händen seines zukünftigen Besitzers befindet, geht diese Statuetten einen langen schweren Weg bis zu ihrer Fertigstellung.

Die Abgüsse der Löwen sind in der neuaufgebauten Haidaer (Nový Bor) Glashütte Slavia( www.sklarna-slavia.cz). erzeugt. Der Glasposten wird von der Pfeife in fünfteilige Gussform eingegossen (Abb.1), danach wird die Glasmasse mittels Pressmaschine in die Form eingepresst (Abb. 2), wo sie kalt wird, und anschließend wird die ausgepresste Statuette herausgenommen und in den Abkühlofen hingebracht (Abb. 3). In diesem wird die Temperatur schrittweise gesenkt, wodurch der Glasspannung vorbeugt wird. Nach ein- zweitägiger Abkühlung kontrollieren wir die Statuetten in der Glashütte und die Stücke mit unbehebenden Mängeln werden ausrangiert. Durch Überführung der Statuetten von der Haidaer Glashütte in unser Neubidschower Atelier fängt die weitere Arbeitsetappe der Löwenbearbeitung - Abgussumbildung an.

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In der ersten Reihe müssen wir das übrige Material am Boden des Podestes abschleifen und dieses perfekt ebnen und glänzen. Danach ist es nötig einige geringe Fehler auf der Oberfläche zu verbessern und zu vertilgen. Dann folgen präzises Abschleifen und Glänzen des vorderen Podestrundteiles. Da die Statuette eine Kombination des Glanzes und Matts sei, was sie bei guter Beleuchtung auszeichnen lässt, müssen einige Partien sandgestrahlt werden. An den Hüften und am Rücken kommen oft den sogenannten Glasstichen, und es ist nötig, die entstandenen Falten zu beseitigen. Mit Bezugnahme auf die Erfordernisse der Erleichterung und Verkleinerung der ganzen Statuette war ihr Autor, Bildner Jakub Švéda, gezwungen die Statuette auffällig umzubilden. Es ist ihm gelungen sie um 2,5 kg zu erleichtern und um 4 cm zu verkleinern. Sie hat aber auch bedeutende Formveränderungen erfahren, die sie augenscheinlich interessanter gemacht haben. Für unsere Arbeit ist sie darum anspruchsvoller geworden, da sich Stellen mit neuen Elementen wie Fänge, Mähne, und Augen vermehrten, die Form des Löwen ist viel mehr gegliedert, welche andere technologische Methoden verlangen. Sehr anspruchsvoll ist der Kopf, also vor allem die Schnauze, die von der Form oft rund und unausgepresst kommt. Es sei nötig, sie zur Bildnervorstellung schleiferisch nachzuformen. Selbstverständig will ich hier nicht von gesamten, mit der Löwenbearbeitung verbundenen Operationen detailliert ausführen, indessen die Mehrheit der prinzipiellen hier erwähnt wurde. Die Abschlussoperationen sind unter anderen auch Sandstrahlen und Vergoldung der Aufschrift Böhmischer Löwe und der bezüglichen Jahreszahl an der Vorderrundseite des Podestes. An den Hüften gibt es dann Aufschriften J. Švéda und VAC. An dem Podest hinten darf die laufende Nummer nicht fehlen. Die schräge Vorderfläche ist für das Messingschildchen mit graviertem Namen des Künstlers, mit Kategorie und mit Filmtitel bestimmt. Die Statuette des Böhmischen Löwen ist in diesem Moment bereit, sich im Schein der Reflektoren der Prager Lucerna aufzuleuchten.


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